Wer unter dem Motto „Die Schwächsten schützen: Ja zu jedem Kind“ durch Berlin-Mitte spaziert, stellt eine Provokation dar. Das sagt viel aus, nicht über die, die demonstrieren, sondern über die, die lauthals und mit anstandslosem Gehabe dagegen sind.

Am diesjährigen „Marsch für das Leben“ beteiligten sich rund 7.500 Teilnehmer. Viele von ihnen waren Jugendliche oder junge Erwachsene. Wie schon in den vergangenen Jahren fielen auch diesmal die Polen auf, die mit großen Fahnen stolz ihre Herkunft zeigten. Aber auch eine Gruppe Philippinen war nicht übersehbar.

Auffallend war jedoch auch die hohe Zahl verdeckter Ermittler. Mit ihren kugelsicheren Westen unter den Jacken und Kopfhörern im Ohr fielen sie unter den Demonstranten, die mit weißen Kreuzen und grünen „Ja zum Leben“-Schildern durchs Brandenburger Tor zogen, auf dem zweiten Blick deutlich auf.

Das Traurige: Ihre Anwesenheit war nötig. Im Internet hatten Linksextreme angekündigt, „Nazis anzuglitzern“. Das taten sie auch. Immer wieder mischten sich einige von ihnen unter die Menge, skandierten dann die üblichen Parolen: „Deutschland Abtreiben“, „Mittelalter, Mittelalter, hey, hey“, „Hätt‘ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben“, „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“, „Eure Kinder werden so wie wir“ oder „Gegen jeden Fundamentalismus“.

Ein gutes Stichwort. Wenn man sich die Gegendemonstranten, größtenteils unansehnliche Frauen und Gamma-Männchen, anschaut, erblickt man Haß, nicht Liebe. Mehrfach mußte der Demonstrationszug unterbrochen werden. Einige Eindrücke:

Dementsprechend war es auch die Publizisten Birgit Kelle, die den Demoteilnehmern folgenden Ratschlag auf den Weg gab: „Seid eine Provokation, aber laßt euch nicht provozieren. Seien Sie gerne eine Provokation, gerade hier in den Straßen von Berlin, wo man viel über Vielfalt und Toleranz redet.”

Von pöbelhaftem Geschrei und niveaulosen Parolen sollten sich Lebensschützer indes nicht aufhalten, ja noch nicht einmal tangieren lassen. Schließlich geht es um das Größte, das uns Gott geschenkt hat, das Leben.