Die AfD sorgt nicht nur für steigende Wahlbeteiligungen bei Landtagswahlen, sondern auch für steigende Zugriffe auf linksradikale Webseiten. Ein Internetportal, das von der neuen Partei profitiert, ist „Klasse gegen Klasse“. Warum?

Ende vergangener Woche veröffentlichte die Seite einen Bericht über Kate. Der Autor Wladek Flakin: „Am Donnerstag hat Kate, eine junge Berlinerin, die AfD-Politikerin Beatrix von Storch in einem Restaurant erkannt. Kate entschied sich, die anderen Menschen im Restaurant darauf aufmerksam zu machen, dass sie eine Rassistin und Sexistin vor sich hatten. Am Freitag hat Klasse Gegen Klasse ihre Geschichte veröffentlicht.“

Wer auf die Facebook-Likes blickt, sieht den gewaltigen Unterschied zu anderen Beiträgen. Die Geschichte über die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch generierte mehr als 8.000 Shares und Likes. Sonst sind es meist nur einige zehn. Grund für die Aufmerksamkeit waren offenbar AfD-Anhänger.

Was ist passiert?

„Fast 30.000 Mal wurde der Text inzwischen abgerufen“, schreibt Flakin. „Aber auf unserer Website haben vor allem rechtsgesinnte Menschen Kommentare hinterlassen. Bis Freitagabend waren es 73. Da haben wir aufgehört, die Kommentare freizuschalten, weil sie sich wiederholten. Aber fast 300 rassistische und sexistische Kommentare lagern weiterhin auf unserem Server, wo sie nie das Tageslicht erblicken werden. Und es kommen immer noch neue.“

Zum Hintergrund: Flakin schrieb über Kate. Die junge Berlinerin hatte vergangene Woche die EU-Parlamentsabgeordnete von Storch in einem vietnamesischen Restaurant entdeckt. Vor lauter Empörung konnte sie nicht weiteressen. Mutig, wie Linke in ihrem heimischen Umfeld (fast ganz Berlin) sind, machte sie die anderen Gäste und die Besitzerin auf die „Rassistin“ aufmerksam. (Meinen Blog-Beitrag dazu lesen Sie hier.)

„13 Antworten auf rassistische Kommentare“

Überwältigt von den Kommentaren, beschloß die Redaktion nun „Dreizehn Antworten auf Hunderte rassistische Kommentare von AfD-Anhänger*innen“ zu veröffentlichen. Ich erlaube mir hier, einige davon dem geneigten Leser, der mit der linksradikalen Welt nicht vertraut ist, zu erklären:

Kommentar: „Das ist schlechtes Benehmen! Wie kann man Menschen beim Essen stören?“
Flakin: „Im letzten Jahr gab es über 1.000 Übergriffe auf die Unterkünfte von Geflüchteten. Das ist eine riesige Welle rassistischer Gewalt, die AfD-Politiker*innen mit ihrer Hetze anfeuern. Und du hast nichts besseres zu tun, als dich über Unruhe in einer Gaststätte aufzuregen? Davon abgesehen fanden die meisten anderen Gäste im Restaurant die Intervention von Kate gut und applaudierten, anstatt sich über die Störung zu beschweren.“

Der Linke glaubt, die AfD sei, wenn schon nicht un-, dann aber wenigstens mittelbar für Straftaten gegen Asylsuchende und ihre Unterkünfte verantwortlich. Taten, die sich gegen Einwanderer (je illegaler diese nach Deutschland gelangten, desto besser) richten, sind grundsätzlich tausendmal schlimmer als Taten gegen Deutsche. Und natürlich: Wenn andere Linke applaudieren, kann es nur richtig sein. Was für eine Frage…

Für Linke keine Lebensberechtigung: Kinder im Mutterleib

Kommentar: „Ich hätte Kate in die Fresse geschlagen.“
Flakin: „Das wäre aber erst recht kein gutes Benehmen, oder?“

Linke hauen ist nicht gut. Wenn Linke andere hauen ist das kein Problem. Zu ihren liebsten Zielen gehören Polizisten und politische Gegner.

Kommentar: „Man sollte sich sachlich, im Parlament oder im Fernsehen, mit Frau von Storch auseinandersetzen.“
Flakin: „Storch tritt dafür ein, dass der Staat Frauen zwingt, gegen ihren Willen ein Baby auszutragen. Storch fordert, dass Männer, Frauen und auch Kinder, die nichts weiter als in Deutschland leben wollen, an der Grenze erschossen werden. Sie ist also nicht dafür bekannt, `leben und leben zu lassen´. Wenn sie in die intimste Privatsphäre von allen Frauen eindringen möchte, warum sollte eine Frau nicht an einem öffentlichen Ort mit ihr darüber sprechen dürfen.“

Für den Linken hat ein Kind im Mutterleib keine Lebensberechtigung. Wenn jährlich 100.000 Menschen allein in Deutschland per „Abtreibung“ getötet werden, ist das für ihn kein Problem. Wer dagegen protestiert („Marsch für das Leben“) ist ein Nazi, der den Lebensborn wieder einrichten will. Zur leidigen Debatte „Schußgebraucht an der Grenze“ wurde bereits genug geschrieben.

Warum streiten sich braune und rote Sozialisten eigentlich über Kleinigkeiten?

Kommentar: „Das haben die Nazis mit den Juden*Jüdinnen genauso gemacht!“
Flakin: „Wow. Meinst du das ernst?“

Der Linke glaubt, er befinde sich im politischen Koordinatensystem auf dem weitest entfernten Punkt zu den brauen Sozialisten. In Wirklichkeit ähneln nicht nur seine Fußtruppen, die selbsternannte „Antifa“, alten und neuen Nazis, sondern auch ihre Begleitschwafler und –schreiber im Büro. Warum streiten sich braune und rote Sozialisten eigentlich über Kleinigkeiten, wo sie sich doch so sehr ähneln?

Kommentar: „Diese Kate ist eine Baby-Mörderin!“
Flakin: „Storch als militante Katholikin glaubt an ein unsichtbares Wesen, das das Selbstbestimmungsrecht von Frauen über ihre Körper einschränken soll. Das klingt natürlich rational.“

Siehe oben.

Meinungsdiktatur?

Kommentar: „In diesem Land herrscht eine Meinungsdiktatur.“
Flakin: „Jeden Tag äußern in diesem Land hochrangige Politiker*innen menschenverachtende Ideologien. Die Regierung erlässt rassistische Gesetze, die Menschenleben kosten. Die Polizei unterdrückt Proteste dagegen. Diejenigen, die am meisten ihre Meinung äußern können, sind gerade Rassist*innen wie du. Eure „Demokratie“ ist nicht unsere. In eurer Demokratie sollen die Unterdrückten in der Unterdrückung verharren. Unsere Demokratie ist die, die es den Unterdrückten erlaubt, den Unterdrücker*innen die Stirn zu bieten.“

Ja, für den Linken ist die Politik der großen Koalition rassistisch. Allerdings glaubt er nicht, wie der Rechte, sie befinde sich im Kampf gegen das eigene Volk, sondern gegen Menschen anderer Ethnien. Proteste dagegen (gemeint sind linksextreme Krawalle) unterdrücke sie. Demokratie ist für den Linken keine Demokratie. Nur sein Ideal eines Totalitarismus nennt er zur Tarnung Demokratie.

Gott sei Dank leben wir in keiner Meinungsdiktatur. Noch nicht. Doch in den meisten westlichen Staaten gibt es einen gemäßigten Meinungszwang. Wer zu weit von der Meinung des sogenannten Mainstreams abweicht, kann mit sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen rechnen. Beispiele von Professoren, Journalisten, Schriftstellern, Politikern aber auch von Lehrern, Handwerkern und andere Bürgern, die einem Beruf nachgehen, schweben drohend über jedem, der es wagen sollte, die herrschende Meinung zu hinterfragen.


Beitragsbild: flickr.com / Metropolico.org