Wunderbar, diese Sybille. Die Vorlage ist zu verlockend, um sich nicht daran abzuarbeiten (bitte vorher lesen!). Und so wird jede Kolumne der Publizistin mit ironisch-humorvollen Tweets der gebührenden Lächerlichkeit preisgegeben. Da haben Konservative zu tun, können ihre überlegene Geistigkeit zur Schau stellen.

Fast unbemerkt wachsen in vielen europäischen Ländern feministische Diktaturen, werden stärker und wuchern in unfaßbarem Irrsinn und zerstörerischem Progressivismus. Gerne würde ich glauben, daß die Neigung zur feministischen Dummheit die letzte Zuckung untergehender Gesellschaften ist. Aber selbst wenn es so wäre, hieße es mindestens eine Generation Schwachsinn, Werteverkehrung und Wohlstandszerstörung für alle.

Viele, also zum Beispiel Randgruppen wie, tja, Männer, die Minderheit der 50 Prozent, halten sich derzeit sehr stark zurück. Wird schon. Ich muß arbeiten und die Familie versorgen. Morgen vielleicht, denken sie vermutlich. Oder: Männer sind ja auch nicht die Coolsten, schau: Anton Hofreiter, der Irgendwas-mit-Medien-Machende im Prenzlberg, Anton Hofreiter, Bednarzißten, Grüne Jungen oder all jene, die in Erwartung von Frauen funktionieren.

Aber.

Es nicht die Zeit, um den eigenen Selbsthaß zu kultivieren. Es ist nicht die Zeit, ruhig zu sein, um nicht geschlagen zu werden. Es herrscht Krieg da draußen. In den USA bewirkte die Solidarität der weißen Männer eine Änderung des von progressiven Frauen herbeigesehnten Präsidentschaftswahlergebnisses, in Kaltdeutschland zeigten Zehntausende, daß es möglich ist, sich zu organisieren.

Sogenannte fortschrittliche Politik ist immer eine Maßnahme zur Enteierung des Mannes: eine Mischung aus selbstverständlichem Minderwertigkeitsgefühl von feministischen Anführerinnen und dem Wunsch nach der utopischen Wirklichkeit, in der Männer keine Bedrohung sind. In der Schweiz, um von dieser kleinen Perle der Direktdemokratie zu sprechen, werden Männer beispielsweise nicht aktiv per Quote aus Führungspositionen verdrängt.

In unserem immer noch reichen Land wäre es ein Leichtes, statt Genderlehrstühlen eine staatlich finanzierte Autowartungsbetreuung für Frauen zu initiieren – und diese sowie Handwerkssachen im Haushalt nicht zur alleinigen Männersache zu machen. Das passiert aber nicht. Stattdessen werden Männer weiter drangsaliert. Die prägenden Jahre, der wichtige Vater, Sie wissen schon. Man könnte selbstverständlich warten, bis Frauen einsichtig werden und merken, daß es jeder nicht-egalitären Gesellschaft auch wirtschaftlich besser geht. Das ist jedoch zu viel erwartet. Das Denkvermögen des Menschen und so weiter.

Genau, warum soll man sexistisch alle Männer lieben, genau, man kann die Angehörigen des gleichen Geschlechts störend finden, aber: Einander zu verachten ist ein luxuriöses Hobby, das wir uns danach wieder leisten können. Nun ist es wichtig zusammenzuhalten und sich zu organisieren.

Zu protestieren, zivilen Ungehorsam zu leisten, sieben Tage Generalstreik der Männer. Die totale Verweigerung. Können Sie es sich vorstellen? Das wäre toll. Wirkmächtig wäre das. Aufhören zu arbeiten, den Ölwechsel und den Regalanbau verweigern, es muß nicht gleich der gewaltsame Widerstand sein, für den Anfang reicht: Rebellion und die Überwindung der Vorbehalte gegenüber dem eigenen Geschlecht. Denn wie reich und berühmt, wie boßhaft Sie auch sein mögen, am Ende haben wir ein großes Minus auf dieser Erde, die erneut Gefahr läuft, eine von weiblicher Überheblichkeit dominierte zu werden: Wir haben einen Penis.